Praxis

Im Januar 2022 hatten wir Support durch die Schülerin Eva Cordes, die im Rahmen ihrer schulischen Ausbildung ein Betriebspraktikum bei uns absolvierte. Wir sagen Dankeschön für das große Engagement! Wie genau ein Praktikum im Team der SBNE aussehen kann, lest ihr hier in Evas Praktikumsbericht.

Betriebspraktikum bei der SBNE

Praktikantin Eva Cordes, Klasse 9a, berichtet über ihr zweiwöchiges Praktikum beim Team der SBNE im Rathaus Charlottenburg (17.01.2022 bis zum 28.01.2022)

“Bei meiner Praktikumssuche war von Anfang an für mich klar, dass ich mein Praktikum in einem Betrieb absolvieren wollte, in dem der Arbeitsalltag nicht von Rechnerarbeit und Langeweile dominiert wird. Ich wollte ein Praktikum, welches mit viel Abwechslung verbunden ist und etwas in der Welt bewirkt. Ich will nicht jeden Tag zur Arbeit gehen und das tun, was mir gesagt wird, ohne die Ziele oder Hintergründe der Arbeit zu kennen, ohne dass klare Ergebnis meiner Arbeit in der Welt zu sehen. So kam ich schnell über die Webseite der GIZ auf die Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung („SBNE“) des Bezirksamtes Berlin-Charlottenburg in Berlin. Dieser Betrieb war für mich nicht nur interessant, weil er viel im Außendienst arbeitet und viele Kooperationen mit anderen Ländern hat, sondern auch, weil er in anderen Ländern der Welt etwas bewirken kann und bestenfalls verändert. Die SBNE hat sich auf die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (s. Anhang) spezialisiert. Dabei ist das Ziel, die Gesellschaft zunächst für diese Nachhaltigkeitsziele zu sensibilisieren, wie zum Beispiel durch Projekte wie den Nachhaltigkeitsplaner, in dem jeden Monat mindestens eins der 17 Nachhaltigkeitsziele und Umsetzungsideen vorgestellt werden. 

2. Aufgaben und Tätigkeiten

Ich konnte während meines Praktikums bei der SBNE viele verschiedene Aufgaben erfüllen und dabei auch viele unterschiedliche Tätigkeiten ausführen. Zu den wichtigsten Aufgabenbereichen gehörten das Marketing und Recherchen. Die konkreten Aufgaben und Tätigkeiten waren zum Beispiel folgende:

  • Marketing
  • Im Rathaus vor Ort sollte ich Informationen für neue Flyer raussuchen und diese dann anschließend zu fertigen Texten für die Flyer verarbeiten. Dabei war es auch notwendig, bei anderen Betrieben anzurufen und Fragen zu Projekten etc. zu stellen oder Berichte über beispielsweise den Nachhaltigkeitskompass oder direkt meinen Betrieb zu schreiben.
  • Im Außendienst war ich alleine unterwegs um Interviews mit anderen Betrieben zu führen, Kontakt auszutauschen oder Informationen zu Projekten herauszufinden.
  • Mit meinen Kolleginnen war ich im Außendienst unter anderem unterwegs, um Werbung zu machen. Beispielsweise haben wir einen Glaskasten am Ku´damm mit fairtrade-hergestellten Fuß-, Hand- und Volleybällen befüllt und daraus eine Art Quiz gemacht.
  • Einige Male sollte ich Fotos für die Website von der SBNE machen
  • Recherchen

Praktisch war es so, dass ich oft über ein Projekt eines anderen Betriebes recherchieren sollte; dies konnte im Internet sein, aber es konnte auch so aussehen, dass ich zu der jeweiligen Stelle des Betriebes hingefahren bin und dort eine Art Interview führen sollte. So bin ich zum Beispiel einmal zur Mall anders gefahren und habe einen Studenten über ihr derzeitiges Projekt – eine Art Workshop über nachhaltige Gerichte – interviewt.

  • Unterstützung und Beobachtung

Ich war bei Projektbesprechungen und Meetings dabei und außerdem auch bei Vorträgen und Workshops, die von meinem Betrieb gehalten wurden. Für einen Vortrag habe ich Präsentationsmaterial selbst vorbereitet (Education Box #2030).

  • Allgemeine Büroarbeiten (Schreibaufgaben, Telefonate)

Wenn wir Besprechungen als Team hatten oder ich alleine im Außendienst unterwegs war, wurde ich immer wie eine Mitarbeiterin behandelt. Ich konnte meine Meinungen und Ideen zu bestimmten Themen sagen und auf diese wurde immer eingegangen.

Zusammenfassend habe ich bei meinem Betriebspraktikum bei der Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf einerseits sehr viel gelernt und andererseits wichtige Erfahrungen gesammelt. Ich habe nicht nur viel über die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gelernt, welche bestenfalls bis 2030 umgesetzt werden sollen, sondern auch über den Aufbau einer Stabsstelle, die Organisationsstruktur einer Stablinienorganisation, was es heißt in einem Team ein Projekt zu verfolgen und dieses dann zu verwirklichen, was Fairtrade wirklich bedeutet und auch, wie gut man einfach über alle Probleme, die gerade in der Welt passieren, hinwegsehen kann und in seiner eigenen kleinen heilen Kapsel leben kann, obwohl man sogar als Schüler:in so viel tun und bewirken kann. Ich muss sagen, dass das genau das war, was ich vor meinem Schülerpraktikum getan habe, und ich glaube, dass das die meisten Schüler:innen auch tun. Natürlich ist man sich über die Probleme anderer Länder und Personen bewusst, doch man hat nicht den Mut, sich selbst zu veranlassen, zu helfen. Dabei ist es so einfach! Mein Schüler:innenpraktikum hat mir gezeigt, dass wenige Klicks im Internet reichen, um etwas in der Welt zu bewirken. Zum Beispiel kann man mit Freunden ein Projekt initiieren, wie die Education Box #2030. 

Aber auch praktisch nützliche Erfahrungen habe ich gesammelt. Da ich oft alleine im Außendienst war, habe ich viele Erfahrungen bezüglich Selbstständigkeit und Eigenständigkeit gesammelt. Ich stellte mich fremden Leuten vor und stellte ihnen Fragen zu ihrer Arbeit bzw. ihren derzeitigen Projekten, welche oft in Kooperation mit meinem Betrieb stattfanden.

Selbstständigkeit hat auch meine eigenständige Terminplanung mit sich gebracht. Ich hatte unterschiedliche Arbeitszeiten, wie man beim Tätigkeitsbericht ablesen kann. Diese musste ich einhalten und auch manchmal an anderen Orten als dem Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf erscheinen.

Sehr gut fand ich, dass ich während der gesamten Zeit wie eine Mitarbeiterin behandelt wurde. Auf meine Meinungen und Ideen zu bestimmten Themen wurde immer eingegangen und ich habe stets Aufgaben bekommen, welche meinen Betrieb weitergebracht haben. Ich mochte die Abwechslung von Büroarbeit im Rathaus und Aufgaben im Außendienst. Darüber hinaus habe ich immer sofort erklärt bekommen, wenn ich etwas nicht verstanden habe. 

Meine Erwartungen an das Praktikum haben sich voll erfüllt. Ich wollte einen abwechslungsreichen Büroalltag kennenlernen und etwas dabei lernen. Das habe ich getan.”