Projektfonds für Willkommensklassen

Der Projektfonds für Willkommensklassen “Herkunft und Biographie” unterstützt auch im aktuellen Jahr zehn Projekte mit Willkommensschüler:innen. Lehrer:innen von Willkommensklassen können für ein Projekt zu diesem Thema bis zu 2.000 Euro für Honorar- und Sachmittel beantragen.

Ziel der Projekte ist es u.a. die Kinder und Jugendlichen vor dem Hintergrund ihrer oftmals traumatischen Fluchterfahrungen in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken. Und zwar durch Projektarbeit, die sie in ihren Fähigkeiten und Können unterstützt, die Persönlichkeit stärkt und den Rahmen zum Erfahrungsaustausch mit anderen Flüchtlingskindern und Schüler:innen aus Regelklassen bietet. Die Projekte werden mit Regelklassen durchgeführt und/oder vor den Regelklassen bzw. in der Schule, Jugendeinrichtungen oder Bibliotheken präsentiert.

Projektskizze mit Kostenplan und dem Einverständnis der Schulleitung mailen Sie bitte an lidia.perico(@)charlottenburg-wilmersdorf.de. Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung. Tel. 030.9029-12014. Die Projekte sollen bis 31.12.2022 umgesetzt werden.

Gefördert durch Mittel des bezirklichen Integrationsfonds 2022.

Projektbeispiel: Fotoprojekt an der Ludwig-Cauer-Schule

Im Rahmende des Projektfonds hat die Willkommensklasse der Ludwig-Cauer-Schule im Jahr 2018 ein besonderes Fotoprojekte mit der c/o Galerie Education durchgeführt.

Klassenlehrerin Katharina Posth: „Herkunft und Biografie, das waren die Stichworte für die Projektvorschläge, die unsere Klasse in der neuen Ausschreibung an das Bezirksamt Charlottenburg richten konnte. Unter vielen Ideen fiel unsere Wahl in diesem Jahr auf die C/O Fotogalerie, deren Abteilung „Education“ sich intensiv der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen widmet, unter ihnen auch viele Geflüchtete. Zunächst wurden die Schüler*innen mit dem Medium Fotografie vertraut gemacht. In den Räumen von C/O Education in der Hardenbergstraße durften durften sie als Erstes in Bildbänden stöbern, um die vielfältigen Möglichkeiten der Portraitfotografie zu erkunden. Dann bekam jedes Kind eine Lumix Kamera ausgehändigt, es wurden Teams gebildet, und die Kinder fotografierten sich gegenseitig.  Unter der Anleitung von Greta Kühnast, der Leiterin des Workshops, und Constanze Flamme, der Fotografin, entdeckten sie ungeahnte neue Perspektiven und entwickelten einen ganz neuen Blick auf die Persönlichkeiten ihrer Mitschüler*innen. Später in der Woche wurde dann der Arbeitsauftrag „Emotionen“ ausgegeben. Welche Emotionen lassen sich gut darstellen? Wie zeige ich Freude, Trauer, Wut, Kraft?  In den großzügigen Räumen der Galerie gab es viele Möglichkeiten für die Inszenierung der Fotos. Und während die einen experimentierten, lernten die anderen Sprachanfänger*innen neue Adjektive wie „betrübt, erschrocken, verlegen“, die sich durch die spielerische Darstellung viel schneller einprägen.“

Die Fotografien wurden in der Rathausgalerie Charlottenburg ausgestellt.